Ersatzzug - Was steckt dahinter?


„ICE 587 fällt aus. Es fährt Ersatzzug IC 2901“




Was steckt hinter einem solchen Ereignis?

 

Für jeden Fernzug existiert eine Planung, in welcher Konfiguration dieser Zug eingesetzt werden soll. Daran ist u.a. die Platzreservierung ausgerichtet und auch die Wagenreihungspläne am Bahnsteig orientieren sich an dieser Planung. Nicht jede Zugfahrt kann allerdings planmäßig durchgeführt werden. Zwei Szenarien kommen im Zusammenhang mit Ersatzzügen zum Tragen:

 

1. Vor der Abfahrt am Ausgangsbahnhof wird festgestellt, dass die geplante Einheit nicht fahrbereit ist.

 

2. Während der Fahrt tritt ein Ereignis ein, welches das Erreichen des Zielbahnhofes mit der eingesetzten Einheit unmöglich macht.


 

Zunächst zu 1.:


 

 

Ist dies nicht möglich, wird auf Ersatzmaßnahmen zurückgegriffen:

 

 

 

 

 

Die lokbespannten Einsatzreserven sind im Februar 2018 wie folgt gebildet. Da es sich um Reservezüge handelt, kann es vereinzelt zu Abweichungen kommen:





 

 

 

Zu berücksichtigen ist, dass die Einsatzreserven u.U. nicht die Platzkapazität eines ICE oder auch nicht die Kapazität der planmäßigen IC-Garnitur erreichen. Platzreservierungen haben in Ersatzzügen generell keine Gültigkeit, es gilt somit freie Platzwahl. Bistro- oder Restaurantwagen stehen hier nicht zur Verfügung. Ersatzzüge werden i.d.R. abgesehen vom Ausgangsbahnhof an zentralen Standorten (wie Kassel, Frankfurt, Mannheim) mit einem gewissen Grundsortiment bestückt, so dass zumindest Snacks und Getränke verfügbar sind.

 

 

Zu 2.: (=Während der Fahrt tritt ein Ereignis ein, welches das Erreichen des Zielbahnhofes mit der eingesetzten Einheit unmöglich macht)

 

Hier ist insbesondere die Herausforderung zu bewältigen, dass der defekte Zug mit Fahrgästen besetzt ist, welche versorgt werden müssen.


 

Bei Fahrtabbruch auf freier Strecke gestaltet sich der Vorgang umfangreicher:


 

 

 

 

Abschließend: Jedes dieser Ereignisse stellt für alle Fahrgäste eine äußerst unangenehme Situation dar. Es entstehen mitunter mehrstündige Verspätungen. Diese resultieren u.a. aus der Heranführung entsprechenden Ersatzmaterials von den o.g. Standorten, der Verfügbarkeit einer entsprechenden Anzahl von Bussen auch in ländlich geprägten Regionen sowie der in einigen Fällen nötigen behördlichen Freigabe des Zuges zur Weiterfahrt/Evakuierung. Eine umfassende und offene Kommunikation zwischen dem Zugpersonal und den Fahrgästen trägt sicher zum Verständnis bei. Unterstützt wird das Zugpersonal im Zusammenhang mit einem liegengebliebenen Zug dabei durch sogenannte Notfallmanager sowie einem Notdienst Reisendenbetreuung, welche den Einsatzort auf dem Straßenweg erreichen.



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